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Eindrücke vom Filmbesuch

„Refuge: Stories of the Selfhelp Home“

Wir, der Geschichtsleistungskurs von Frau Jurcevic, waren am Donnerstag den 01.11. in der Evangelischen Akademie um den Film „Refuge: Stories of the Selfhelp Home“ anzusehen. Im Anschluss konnten wir dem Regisseur Ethan Bensinger, der extra aus den USA angereist war, noch Fragen über den Film stellen.

Der Film handelt von dem Self Help Heim in Amerika (Chicago), welches in der Zeit des Holocaust gegründet wurde. Dorthin kamen die Juden, die aufgrund ihrer Verfolgung in ihrem Heimatland nicht mehr sicher waren.  Die Menschen brauchten einen Platz zum Leben, Essen und Schlafen und deswegen wurde dieses Heim gegründet. Größtenteils finanzierte sich das Heim aus Spenden.

Kurze Information über den Regisseur:

Herr Bensinger ist eigentlich gar kein Regisseur. Er war Rechtsanwalt und hat erst nach seinem Ruhestand mit diesem Projekt begonnen. Er hätte nie gedacht, dass er so etwas machen würde, doch als er von allen Geschichten seiner Verwandten und den Leuten in dem Selfhelp Heim hörte, beschloss er diese Geschichten aufzuschreiben, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Um diesen Film fertigzustellen brauchte er vier Jahre.

In dem Film wurden verschiedene Personen aus diesem Selfhelp Heim interviewt. Sie haben zum Beispiel erzählt, wie das Leben in Theresienstadt war, was es mit den Kindertransport auf sich hatte, wie sie nach Shanghai gereist sind, um der Verfolgung zu entkommen und wie sich manche schließlich nach jahrelanger Trennung durch Zufall noch wiederfanden. Der Film wurde mit kleinen Filmen oder Bildern begleitet, das hatte die Wirkung, dass einem alles noch viel realer vorkam.

Am Ende des Films hat unser Kurs Herrn Bensinger noch sehr viele Fragen gestellt. Unter anderem hat er uns erzählt, dass es für viele, die im Film gezeigt wurden, sehr schwer war ihre Geschichten zu erzählen und dass er während des Drehs oft wochenlange Pausen machen musste, da das Erzählen, der vergangenen Ereignisse, die Personen sehr belastete.

Auf Nachfrage, welcher Teil, im Film, ihn am meisten berührt hatte, meinte er die Stelle als die Kinder in die Züge gestiegen sind (Kindertransport) und sich von ihren Eltern verabschiedet haben. Zu diesem Zeitpunkt wussten die meisten noch nicht, dass es ein Abschied für immer war, denn während des NS-Regimes sind 5,6 bis 6,3 Millionen Juden umgebracht worden. Außerdem sagte er, dass er durch Facebook auch jetzt immer noch viele Familienangehörige findet, die ihm ihre Geschichte erzählen.

Zum Abschluss meinte er noch, dass wir uns für die Ereignisse in der Vergangenheit nicht schuldig fühlen und wir lieber von diesen Ereignissen lernen sollten, da sich Geschichte immer wiederholt.

Was waren unsere persönlichen Erwartungen an den Film/Dokumentation?

Wir hatten uns in den vorangegangenen Geschichtsstunden schon mit dem Thema und Inhalt des Filmes beschäftigt und Fragen vorbereitet. Dementsprechend wussten wir was auf uns zukommt. Anfangs dachten wir, dass es eine ganz normale, informative Dokumentation wird, die wir uns anschauen werden, aber wir hätten nicht gedacht, dass diese Dokumentation einen auf einer so emotionalen Ebene so berühren würde. An vielen Stellen im Film hat man ein Schluchzen aus dem Publikum gehört, ob aus Freude oder auch Trauer. Sehr wahrscheinlich war einer der Gründe, warum dieser Film einen so berührt hat, dass Menschen, die bei all den schrecklichen Ereignissen dabei waren, ihre Erlebnisse erzählt haben und nicht Journalisten, die recherchiert und ihre Ergebnisse vorgetragen haben. Dementsprechend kamen auch viel mehr Emotionen rüber.

Der Film war schlicht und einfach gehalten, was wiederum zeigt, dass der Regisseur keinen Wert auf irgendwelche Special Effects gelegt hat. Wir denken, dass Herr Bensinger und sein Team wollten, dass wir uns auf die Geschichten der Menschen konzentrieren und uns nicht von irgendwas ablenken lassen. Dies ist ihm auf jeden Fall gelungen ist.

Warum wir den Film weiterempfehlen würden:

Der Film war eine andere Art von Dokumentation die wir sonst kennen. Die Menschen die befragt wurden waren dabei und jeder hatte seine eigene Geschichte zu erzählen. Während des Filmes gab es Abschnitte wo Bilder gezeigt worden sind, Menschen ihre Geschichte erzählt und Historiker einem Informationen über die Zeit geliefert haben. Die Geschichten und die Informationen haben aufeinander aufgebaut und die Emotionen die man plötzlich empfand, haben dazu geführt hat, dass man das Gefühl hatte, diese Zeit, Schritt für Schritt mitzuerleben.

 Aus diesen genannten Gründen, können wir den Film auf jeden Fall weiterempfehlen.

Paula D. und Melissa R., E1 (LK-Geschichte, JUR)  

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